Wohnen für Studierende

Wohnformen, Kosten & Tipps auf einen Blick

23.09.2025   Lesezeit: ca. 7 Minuten

Für viele junge Menschen ist der Studienstart ein Sprung ins kalte Wasser. Neue Stadt, neuer Alltag, neue Verantwortung – und für viele auch die erste eigene Wohnung. Dieser Schritt bedeutet mehr als nur einen Ortswechsel. Er bedeutet Freiheit und Selbstständigkeit, bringt aber auch finanzielle Verpflichtungen mit sich. Wer die Wohnkosten im Studium frühzeitig kalkuliert und die wichtigsten Tipps zum Mietvertrag kennt, erspart sich Stress und teure Überraschungen.

Eine junge Frau und ein junger Mann mit Brille und kurzen braunen Haaren mit Umzugskisten im Treppenhaus
Eine junge Frau und ein junger Mann mit Brille und kurzen braunen Haaren mit Umzugskisten im Treppenhaus

Von der WG bis zum Wohnheim – welche Wohnformen gibt es?

Der Auszug aus dem Elternhaus markiert den Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Doch „erste eigene Wohnung“ bedeutet nicht automatisch, dass man sofort allein in einer 1-Zimmer-Wohnung lebt. Studierende haben mehrere Optionen, die sich in Kosten, Gemeinschaft und Verantwortung unterscheiden:

  • Studentenwohnheim:

Oft die günstigste Variante. Die Zimmer sind meist klein, aber die Miete ist vergleichsweise niedrig, da sie oft bereits Nebenkosten und Internet beinhaltet. Viele Wohnheime liegen in Uninähe, was den Alltag erleichtert. Der Nachteil: Weniger Privatsphäre und häufig lange Wartelisten.

  • Wohngemeinschaft (WG):

Die beliebteste Form unter Studierenden. Man teilt sich Küche und Bad, spart dadurch Kosten und knüpft schnell Kontakte. Der Nachteil: Man muss Kompromisse eingehen – Sauberkeit, Lautstärke oder unterschiedliche Lebensstile können zur Herausforderung werden.

  • Eigene Wohnung:

Maximale Freiheit, aber auch maximale Verantwortung. Wer allein wohnt, genießt Ruhe und Selbstbestimmung, trägt aber auch alle Wohnkosten im Studium selbst – von der Miete über Strom bis hin zum Internetanschluss. Gerade in teuren Städten ist diese Variante für viele nur schwer bezahlbar.

  • Pendeln:

Für manche Studierende bleibt das Elternhaus die günstigste Option. Vor allem, wenn die Uni gut erreichbar ist, spart man Miete und Nebenkosten. Allerdings gehen damit längere Fahrzeiten und weniger Flexibilität im Studentenleben einher.
 

Welche Wohnform am besten passt, hängt also vom Budget, vom Studienort und von der persönlichen Lebenssituation ab. Wer vor allem sparen möchte, sollte ein Wohnheim oder eine WG in Erwägung ziehen. Wer dagegen Wert auf Ruhe legt und das nötige Einkommen hat, wird in einer eigenen Wohnung glücklich.

3 Facts:

  • Vom Wohnheim über die WG bis hin zur eigenen Wohnung – jede Wohnform hat Vor- und Nachteile bei Kosten und Lebensstil.
  • Je nach Stadt kann die Höhe der Miete sehr unterschiedlich sein.
  • Ein genauer Blick auf den Mietvertrag kann vor bösen Überraschungen schützen.

Kosten je nach Stadt sehr unterschiedlich

Der Standort bestimmt maßgeblich, wie teuer die Wohnkosten im Studium ausfallen. Sowohl bei den Wohnungen als auch bei den WGs ist München Spitzenreiter.
Übersicht der Kaltmieten-Preise für Wohnungen in den fünf teuersten Studentenstädten Deutschlands
Balkendiagramm mit Kaltmietpreisen von 400 bis 700 Euro für Köln, Frankfurt, Berlin, Stuttgart und München
Übersicht der Kaltmieten-Preise für Wohnungen in den fünf günstigsten Studentenstädten Deutschlands
Balkendiagramm mit Kaltmietpreisen von 100 bis 350 Euro für Greifswald, Leipzig, Bochum, Magdeburg und Chemnitz
Übersicht der Kaltmieten-Preise für WGs in den fünf teuersten Studentenstädten Deutschlands
Balkendiagramm mit Kaltmietpreisen von 400 bis 700 Euro für Stuttgart, Frankfurt, Hamburg, Konstanz und München
Übersicht der Kaltmieten-Preise für WGs in den fünf günstigsten Studentenstädten Deutschlands
Balkendiagramm mit Kaltmietpreisen von 100 bis 280 Euro für Greifswald, Bochum, Dresden, Magdeburg und Chemnitz

Doch Vorsicht: Mit der Kaltmiete sind die tatsächlichen Wohnkosten noch lange nicht gedeckt. Hinzu kommen Nebenkosten, die das Budget spürbar belasten können. Allein diese können je nach Stadt 100 Euro zusätzlich im Monat betragen. Als Faustregel kann man mit 2 bis 3 Euro Nebenkosten pro Quadratmeter rechnen.¹ In München lag die durchschnittliche Warmmiete für eine Wohnung, die von Studierenden gemietet wurde, im Jahr 2024 bereits bei rund 807 Euro pro Monat.²

Des Weiteren dürfen die laufenden Kosten nicht vergessen werden.

Diese sind:

  • Strom, Internet und Telefon
  • Rundfunkbeitrag (18,36 Euro monatlich)
  • Haftpflichtversicherung (empfohlen für Studierende)
  • Lebensmittel und Alltagskosten (z. B. Bahnticket)

Beim Bezug der ersten eigenen Wohnung oder WG kommen zu den regelmäßig wiederkehrenden Kosten auch einmalige Kosten hinzu, die häufig unterschätzt werden.

Dazu gehören:

  • Kaution: meist zwei bis drei Nettokaltmieten
  • Möbel und Ausstattung: Bett, Schreibtisch, Küchenutensilien
  • Umzugskosten: Transporter, Helfer, Renovierung

Wohngeld für Studierende – staatliche Hilfe nutzen

Nicht alle Studierenden können diese Kosten allein stemmen. Eine Option ist das Wohngeld für Studenten. Dabei handelt es sich um einen staatlichen Zuschuss zur Miete, der vom Einkommen, der Miethöhe und der Haushaltsgröße abhängt. BAföG-Empfänger sind in der Regel ausgeschlossen. Der Antrag auf Wohngeld erfolgt bei der Wohngeldstelle der jeweiligen Stadt. Welche Bedingungen für Wohngeld erfüllt sein müssen, erfährt man unter anderem beim Deutschen Studentenwerk.

Da leider die wenigsten Studierenden berechtigt sind Wohngeld zu erhalten, muss die erste eigene Wohnung häufig anders finanziert werden, z. B. durch Nebenjobs oder Unterstützung seitens der Eltern. So können sich Studierende glücklich schätzen, deren Eltern schon früh für das Studium vorgesorgt haben. Möglich ist dies z. B. mit einem Junior-Depot bei der Consorsbank.

Darauf sollten Studierende beim Mietvertrag achten

Ist die Finanzierung geklärt muss der Mietvertrag unterzeichnet werden. Hier kann es sich lohnen die Details genau zu prüfen. Folgende Tipps können hilfreich sein:

  • Nebenkosten: Ist eine Pauschale vereinbart oder erfolgt eine jährliche Abrechnung? Sind Heizkosten enthalten?
  • Kaution: Höhe, Zahlungsweise und Verzinsung prüfen
  • Kündigungsfristen: Üblich sind drei Monate – Abweichungen genau lesen
  • Mietsteigerung: Vorsicht bei Staffelmiete oder Indexmiete, da diese die Kosten im Studium langfristig erhöhen

Zusätzlich sollte beim Einzug ein detailliertes Übergabeprotokoll erstellt werden, um späteren Streit über Schäden zu vermeiden. Wer unsicher ist, kann den Vertrag von den Eltern oder von erfahrenen Bekannten durchsehen lassen.

Gerade in vielen Großstädten ist die Wohnungssuche für Studierende eine echte Herausforderung. Oft ist man schon froh, überhaupt ein Zimmer oder eine Wohnung gefunden zu haben. Umso wichtiger ist es, bei der Wohnform flexibel zu bleiben und die eigenen Finanzen im Blick zu behalten. Denn mit einer guten Planung lässt sich auch auf einem angespannten Wohnungsmarkt leichter eine passende Unterkunft fürs Studium finden. Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns in der Community!

Junger Mann mit gelockten Haaren steht auf Straße und schaut lachend in den Himmel
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